Für den 07. August 2015 war sicheres, sprich schönes Wetter vorausgesagt. Deshalb wollten wir; Gisela, Rainer und Wolfgang, an diesem Tag mal etwas „Höher“ hinaus. Da wir nun auch schon etwas in die Jahre gekommen sind und uns „Bergauf“ auch nichts mehr beweisen müssen, fassten wir den Entschluß, mal eine „Bergabtour“ zu gehen. Vom 3.440 m hohen Hinteren Brunnenkogel führt der Gletschersteig hinab an den Rand des Taschachferners, über diesen hinweg zum auf 2432m thronenden, einladenden Taschach-Haus und weiter ins Tal nach Mittelberg. Dieser alpine Steig zählt zu den Highlights im Pitztal, der mit einem beeindruckenden Panorama über die Zentralalpen besticht. Nach der Auffahrt mit dem Gletscherexpress, gelangt man mit der Wildspitzbahn bis auf 3.440 m. Bereits dort genießt man vom höchsten Cafe Tirols einen umwerfenden Blick auf den höchsten Gipfel Tirols, die Wildspitze, mit ihren Gletschern und dem größten Eisbruch der Ostalpen. Das herrliche Ambiente des Cafes (nichts für „Pfennigfuchser“, aber vorzüglich) eignet sich ideal, um vor der Tour noch etwas Kräfte zu sammeln. Wer sich Zeit und Geld sparen möchte, kann vom Sky-Walk aus die Aussicht genießen und schon die ersten Superfotos schießen. Der Einstieg zum Pitztaler Gletschersteig ist ca. 200 Meter von der Wildspitzbahn entfernt und führt anfangs über einen recht bröseligen Grat, wobei hier künstliche Tritthilfen für mehr Sicherheit sorgen. Nachdem der Grat überwunden ist, gelangt man auf einen flachen Boden mit einem kleinen See. Ab hier geht man entlang der Seitenmoräne talwärts. Dies ist auch die eigentliche, aber relativ kurze Schlüsselstelle der Tour. Sehr schmal, sehr steil, sehr tief, sehr bröselig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier dringends angeraten. Kurz vor dem Taschachferner ist eine Steilstufe im Abstieg zu überwinden, welche mit Tritthilfen saniert wurde. Der Weg führt in gerader Linie weiter, um über den Gletscher zu gelangen. Nicht nach rechts oder links ausweichen. Je nach Beschaffenheit des Gletschers sind Eiskrallen bzw. Steigeisen von Vorteil. Hierzu können beim Hüttenwirt des Taschachhauses unter +43(0)664-1384465 Informationen eingeholt werden. Nach der Gletscherquerung gelangt man unterhalb des Urkundkopfs auf den Rimlsteig, welcher direkt zum Taschachhaus auf 2.434 m führt. Eine Stärkung auf dem Taschachhaus ist anzuraten, da einem der 2 km lange Abstieg zur Materialseilbahn und ein 7 km langer Forstweg bis Mandarfen bevorstehen. Glücklich angekommen, hat man außer den Kilometern auch noch satte 1725 Höhenmeter abwärts in den Knien.
Rainer Dietzsch
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